Januar
Paris, Bad Kissingen,
Es war eine gute Zeit für Reisen. Die Tage wurden immer länger und jede weitere helle Minute wartete auf Beachtung. Wenn man unterwegs ist weht einem der Frühling in das Gesicht. Ein Beispiel: Winter ist, wenn man den Rauch einer Zigarette zuerst als Wärme auf der Haut spürt und dann den Geruch wahrnimmt. Ein sterbender Winter ist daran zu erkennen, dass man seine Handschuhe im zug liegen lässt, weil man sie, wenn man ehrlich zu sch selbst und den Handschuhen ist, eigentlich gar nicht mehr braucht.
Ich war in Paris. Ich hatte meinen Flieger dorthin verpasst und fuhr einen Zug namens “Thalis”, eine interessante Horizonterweiterung für mich als professionellen Bahnfahrer. Dort ind er ersten Klasse gab es Getränke und Essen frei. Das hier:
An dieser Stelle möchte ich meiner lieben Französischlehrerin danken. Ich belegte “Franze” damals wirklich nur aus Scheiss und aus Sympathie gegenüber dieser tollen Lehrerin (tolle Lehrer bewunder ich wirklich), aber wie sich innerhalb der nächsten Tage mein französisch entfaltete wie ein Gesicht nach einer Botox Behandlung überraschte mich wirklich. Aber dieses Wort kann ich weder aussprechen, das kann ich nichtmal auslesen. Wer ein schwierigeres kennt soll sich melden:
Achtung: Vor meinen Augen wurden gleich drei Rucksäcke von den Malwerkzeugen der Pariser U-Bahnkontrollpassagen zermalmt. So macht man es richtig: Den Rucksack vor den Bauch halten und schnell durchhuschen. Durchhuschen.
5 Tage Paris im Schnelldurchlauf:
– Um der Hundescheisse Herr zu werden spült Paris mit Wasser aus der Seine, das geysirartig aus Gullis spritzt und wirklich nur Touristen zum Staunen bringt
– Man kann Schreibworkshops auch mit Grundschülern machen, die auf deutsch grademal bis 20 zählen können
– Vor meinem Hotelzimmer regelten vier Polizisten den Verkehr auf einer rieseigen Kreuzung mit Trilerpfeifen. Lauten, blechern tönenden Trillerpfeifen. Vier davon. Laut. Töten.
– Eine gute Konstellation für eine Gruppe egal welcher Art ist: 2 Slam Poeten, 4 Clowns, 4 Köche, 2 Wissenschaftler (am besten aus Sachsen) und eine Sprachanimateurin. Sowie 4 gute Seelen die übersetzen, helfen und unheimlich nett sind. Danke für die schöne Zeit.
Der Rückflug nach Berlin war schön. Doch zunächst hatte ich viel Angst, denn ich wusste nicht mehr, wie Fliegen ist. Mein letzter Flug lag fast 14 Jahre zurück. Ich hätte fast gebrochen.
Dann war ich noch in Eschwege Niederhone (Moderation), Jena (Slam), Bamberg (Slam) und Bad Kissing. In Bad Kissing gab ich mit Sebastian 23 zwei tage Workshop für ganz liebe Schüler. Dort traf ich auch meinen neuen Freund Moritz, Sohn des Lehrers, der uns engagiert hatte und alles so schön organisiert hat. Hie rist ein Foto, auf dem ich versuche so wie Moritz zu gucken. Moritz ist 22 Jahre jünger als ich:
In Kürze ein Bericht über die Slams in Marburg und Giessen. Wenn ich meine Hose wieder gefunden habe.
Februar 3rd, 2009 at 16:58
anticonstitutionnellement