Dam…
Rede eines uralten Slammers im Jahre 2030, 20 Jahre nachdem Poetry Slams mit der Peitsche aus der Stadt getreiben wurden.
“..als” sagt der Opa mit schlothweißen Haaren
Ich jung und die Tage wie Kirschkuchen waren
Sehnsucht und Kusslust die Augen verklebten
Wir frei wie der Wille im Grundgesetz lebten
Ritzten wir Märchen, Parolen und Lieder
Mit Fingern in Autos, vergaßen sie wieder
Dann schrieben wir Neues und immer das Beste
Auf Blätter und Ampeln auf Rehe und Äste
Wir kannten die Wörter und wollten sie reiten
Schreiben bedeutet die Flügel ausbreiten
Gedanken die Freiheit und Lufthoheit geben
Das waren keine Texte sie wuchsen und lebten
Im Rücken die Heimat und vor uns die Aussicht
Ein Vulkan ist das Leben nur dann wenn man ausbricht
“Doch heut” spricht der Weisse mit zittrigen Händen
Hängen nur Schilder an mausgrauen Wänden
Auf denen mit Druckschrift geschrieben steht
Dass man jetzt grad von dir dort ein Video dreht
Du wirst dich im Fernseher wiederkennen
Viel nicht verstehen und die Hälfte verpennen
Gelangweiltes Glotzen bei dem so viel geschieht
Wie beim Regenspaziergang im Neubaugebiet
Du hast die Freiheit (im Sinne der Regeln)
Dich zwischen den Grenzen bei null einzupegeln
“Ich” sagte er “rate dir werde wilder”
Geniesse die Mädchen und schreib ihnen Bilder
In knallroten Lettern und hausgroß ihr Name
Die Welt ist zu klein für Poesie und Reklame
Lasst uns als Dichter durch Steinwüsten laufen
Die Farben dazu gibt’s im Baumarkt zu kaufen
Ihr habt die Mauern und wir einen Traum
We gonna buy this place an burn it down
August 3rd, 2009 at 13:14
“Ein Vulkan ist das Leben nur dann wenn man ausbricht” 🙂 wundervoll.
August 14th, 2009 at 14:20
A Rush of Blood to the Head?