Lyrischer Kartoffeldruck
Ich weiß ja nicht, ob ich das hier posten würde, wenn ich dabei nicht so gut bei weggekommen wäre, aber der SWR war beim Open Air Poetry Slam im Gazi Stadion und hat sich mit Poetry Slam auseinandergesetzt. Das tun Feuilletons recht selten, und wenn sie es tun, dann meist tendenziös und von oben herab. Hier hat sich das jemand angeschaut und schön beobachtet:
In den nächsten Jahren werden noch viel mehr und viel größere Poetry Slams aus dem Boden gestampft, in immer absurderen Locations, immer eventiger, immer professioneller. Das ist schön für die Sache und die auftretenden Poeten, da sie ein größeres Publikum geboten bekommen und mehr Geld verdienen. Ich frage mic nur, ob das für das Publikum schön ist, und ob ein Publikumsmensch, der einmal in der O2 Arena in irgendeiner Stadt mit einem Abstand von 150 Metern zum Poeten die Texte auf einer Großbildleinwand verfolgen durfte, das nächste Mal an einem freien Abend dann nicht doch lieber zu Karaoke oder einem (schluck! Diese Vorstellung!) Comedian geht.
Im September starten erneut zwei Anfängerslams in Frankfurt und Marburg, ich habe sie “Mein erster Poetry Slam genannt”, bei denen nur Anfänger lesen, nur Premieren, dir reine Aufregung, das pure Adrenalin. Bisher kam das immer super an und ich hoffe, ein bisschen gegen die Glattwerdung, das Hochglanzsein, die Elitisierung der Slam-Szene anarbeiten zu können.
Apropos SWR: Dort mögen sie das Hörbuch zu “Holger, die Waldfee”! http://www.swr.de/swr2/kultur-info/open-air-poetry-slam-im-gazi-stadion-stuttgart-poesie-unter-freiem-himmel/-/id=9597116/did=15863462/nid=9597116/rpydyh/
Achso: Tage seit dem letzten Beitrag, an denen ich einen Amazon-Rang hinter Jan Wagner hatte: 0. HAHAHAHAHAHAHAHA!!!111!elf