Die Mär vom Sehrgernmehrwärbär

Dezember 9th, 2010

Die Mär vom Sehr ger mehr wär Bär

Wenn er läuft, dann will er fliegen
Sitzt er, würd er lieber liegen
Brummt er, tät er lieber summen
Summt er, misst der Bär das Brummen

Frisst er Lachs, schmeckt’s nicht so richtig
Frisst er mich, dann hat er dich nicht
Neid erfüllt das Herz des Bären
Und Zweifel die am Bären zehren

Aus dem Maul hängt stets Gewölle
Verfilztes Fell das juckt wie Hölle
Und in manchen kalten Nächten
Die andre wohl im Haus verbrächten

Klettert er hinauf zum Gipfel
Über allen Tannenzipfeln
Holt tief Luft zum Klagebrumm
Und fragt, er weiß nicht wen: WARUM?

So jäh zum Bärdasein gezwungen
Vom Bärsperma zum Bärenjungen
Bis zum letzten Tag im Leben
Würd er alles dafür geben

Dass er nicht mehr Bär nur wär
Der arme sehr gern mehr wär Bär

Einst trafen sich, nicht so lang her
Zu einem kleinen Rehverzehr

Er und sein Freund der Pädobär
Der seit nem kleinen er und er
Mit dem Lila Laune Bär
Gern ein rosa Teddy wär

Doch das gehört jetzt hier nicht her
Da erschien mit Mordsgetöse
Eine offensichtlich böse
Fee mit Augen schwarz wie Teer

Sie als Fee, auch respektive
Offiziell Exekutive der Wunscherfüllinitiative

Sei hocherfreut hier zu erklären
Dass sie einem traurige Bären
Einen Wunsch erfüllen solle
Und tun was immer er auch wolle

Ausser Sex denn das sei so
Ein alter Witz auf Barth Niveau
Der sehr gern mehr wär Bär sagt Yeah
Ich wär gern mehr als nur ein Bär

Kreativ so wie ein Löwe
Unerbittlich wie die Möwe
Konstrukiv wie Fledermäuse
Geschmackvoll wie die Sackhaarläuse

Ich will fliegen wie die Hasen
Wie Tauben auf den Wiesen grasen
Mit den Legehennen schwimmen
Wie Spimmen Spimmennetze spimmen

Mit dem Körper eines Dachses
Und dem Fell des Hochseelachses
Und doch so sexy wie ein Reh
Bück dich Wunsch, denn Fee ist Fee

Der Bär, der offenkundig dumm war
Stand als seine Rede rumwar
Vor der Fee, die überfordert
Die Standardwunscherfüllung ordert

Die Einhundertmillionen Bargeld
Die er plötzlich in der Hand hält
Wurden sehr schnell ausgegeben
Für ein mehrwertiges Leben

So braust der Sehr gern mehr wär Bär
Als frischgebackner Millionär
Glücklich in sich selbst verknallt
Im SUV durch seinen Wald

Aus dem Maul hängt zwar Gewölle
Und sein Fell, das juckt wie Hölle
Doch wen kratzt das, was sind Qualen
Gegen neunstellige Zahlen

Die Fee grinst hämisch denn sie weiß
Jeder Wunsch hat seinen Preis

Hessenslam2010

Oktober 15th, 2010

Ich habe die Ehre zum zweiten Mal die hessischen Poetry Slam Meisterschaften zu organisieren. Marburg wird auf die Ohren gestellt. 30 Slammer erobern die von Erstis bevölkerte Fachwerkhölle. Dickes Programm, feine Leute, schöne Texte. Mehr auf den neuen Seiten von www.slammarburg.de oder www.slamgiessen.de, oder www.deluxeslamfrankfurt.de

Kostenloser Poetry Slam Workshop

September 11th, 2010

Auch in diesem Jahr organisiere ich die hessischen Poetry Slam Meisterschaften. Sie finden statt vom 20. bis 23. Oktober in Marburg. Besonders freue ich mich auf den Workshoptag am 22. Oktober. Alle Menschen sind eingeladen zu kostenlosen Poetry Slam Workshops von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr in der Jugendherberge Marburg. Workshopleiter sind Bo Wimmer, Bleu Broode, Theresa Hahl, Elena Lorscheid und Temye Tesfu. Anmeldungen gern hier.

Poetry Slam – Das Buch!

August 29th, 2010

Erschienen im Carlsen Verlag, mit 40 fantastischen Texten von 38 fantastischen Kollegen, mir und Bleu Broode.

Englische Texte

August 1st, 2010

Ein Beispiel

Drüben

Juli 28th, 2010

Ich bin bis zum 13. August auf Tour durch die USA. Wer die Odysee mitverfolgen will klickt

http://www.germanpoetstour.blogspot.com/

Der Deutsch

Juli 19th, 2010

Höhenrausch

Juli 14th, 2010

Alzpoesie

Juli 6th, 2010

Im Rahmen der Arbeit mir Alzpoetry begegnen mir viele Menschen, die mich nachhaltig beeindrucken. Ich habe eine Textreihe gestartet, in der ich mit der Stimme dieser Menschen schreibe. Die Texte heissen immer wie der Ort, an dem ich den Menschen traf. Ein Text für eine Dame, die ich fragte, was das Schönste in ihrem Leben sei und mit einem Glänzen in den Augen antwortete: “Kuchen!”

Breidenbach

Ich will krümeln

Sahne schlagen

Völlig ausser mir

Mit dem Teller klappern

In die Räume zwischen den Gabelzinken kriechen

Mit den Händen essen

Mit den Beinen essen

Mit der Zunge tanzen

Meine Zähne sind Löwen

Und die Zähne der Löwen

Sind auch Löwen

Die in der Prärie lungern

Auf stiller Jagd

Nach Gazellen aus Teig

Mundgerechte Sechszehntel

Von der Sonne knusprig gebacken

So knusprig das Alter?

Ich will krümeln

Horrorfilm

Juni 20th, 2010

Horrorfilm

Ich bin dir verfallen
Bis jetzt noch nicht gelandet

Du kannst es in meinen Adern lesen
Mein Blut flüchtet vor meinem Herzen
Angeschossene Hirsche in überfüllten U-Bahnschächten

Eingeschnürtes Ausatmen
Ein umzäunter Golfplatz

Ich bin Wilhelm Tell, von der Sonne geblendet
Träume ich vom Apfel
Schieße auf die Schatten

Ich bin Zombie, du Zombinchen
Uns reicht unser Menschenhass

Leg deinen Kopf in meinen Kühlschrank
Es ist schön ihn dort zu spüren

Eine Nacht im Geisteratomkraftwerk
Wir erben die Leiche der Tante
Wir verschlafen den Weltuntergang

Ineinander verbissen
Lachen und verbluten

Unsere Namen
Im Abspann