Ich träume häufig in Filmen. Dann verhalte ich mich klischeehaft wie eine Figur aus einem Actionfilm. Ich benutze verschlüsselte Phrasen und bin immer auf der Suche nach einer Waffe, weil ich meine eigene seltsamerweise nie bei mir trage. Und das, obwohl ich ständig in Schießereien komme.
Heute Nacht besuchte ich eine Dönerbude um mit dem Verkäufer dort zu reden. Der Mann hatte seine Ohren am Puls der Straße und er würde mir wichtige Informationen liefern können. Welche Informationen das sein würden wusste ich nicht. Ich unterhielt mich mit ihm im üblichen Jargon:
Ich “Hast du etwas für mich” Er “Woher soll ich wissen was du willst” Ich “Ich will das du mir erzählst, was da draussen los ist” und so weiter.
Plötzlich kamen zwei Typen in die Dönerbude. Wir unterbrachen unser Gespräch und mein Informant bediente die Kunden. Sie verließen den Raum und als die Tür in das Schloss gefallen war, entdeckte ich einen Rucksack, der vorher noch nicht da stand.
Nun geschah etwas, das ich von meinen Träumen noch nicht kannte. Zwar verwebt mein Gehirn die Menschen die ich kenne mitsamt ihrer ihnen eigenen Mimik und Redeweise in eine fiktive Handlung voll Action und Spezialeffekten, dass ich nun jedoch auch Rückblenden in meine Vergangenheit in schwarz-weiss und schnelle Schnitte inklusive Wechsel der Optik von 35-Milimeter-Material auf HD durch Verwendung einer Schulterkamera für die hektischen Szenen nach der Explosion für die Gestaltung meines Traumes verwende, ist mir neu. Ärgerlich nur, dass ich von dem Krach des selbst ausgedachten und auf mich selbst verübten Attentats aufgewacht bin und nicht weiß wie der Film ausgegangen ist. Ich habe mich trotzdem entschlossen die Stadt zu verlassen. Hier ist es nicht mehr sicher.
Das erste Buch meiner Trilogie “Larubl” ist erschienen. Es liegt in meinem Zimmer, in hundertfacher Ausführung, heißt “Schweinchen” und gefällt allen sehr gut!
Heissa, es ist fertig. Am 5.9. erscheint bei Lektora das erste Buch aus der “Larubl”-Trilogie. Es heißt “Schweinchen” und enthält eher lustige Texte. Der zweite Teil, “Brille” erscheint Ende Oktober und ist voll mit ernsteren und nachdenklicheren Texten. Das dritte ist ein Geheimnis.
Hier nun ein Interview mit den hübschen und sympathischen Leuten von Godelta, dem Stadtmagazin für Heidelberg und alles drumrum, aufgenommen während des schönen u20 Poetry Slams im DAI.
Rede eines uralten Slammers im Jahre 2030, 20 Jahre nachdem Poetry Slams mit der Peitsche aus der Stadt getreiben wurden.
“..als” sagt der Opa mit schlothweißen Haaren
Ich jung und die Tage wie Kirschkuchen waren
Sehnsucht und Kusslust die Augen verklebten
Wir frei wie der Wille im Grundgesetz lebten
Ritzten wir Märchen, Parolen und Lieder
Mit Fingern in Autos, vergaßen sie wieder
Dann schrieben wir Neues und immer das Beste
Auf Blätter und Ampeln auf Rehe und Äste
Wir kannten die Wörter und wollten sie reiten
Schreiben bedeutet die Flügel ausbreiten
Gedanken die Freiheit und Lufthoheit geben
Das waren keine Texte sie wuchsen und lebten
Im Rücken die Heimat und vor uns die Aussicht
Ein Vulkan ist das Leben nur dann wenn man ausbricht
“Doch heut” spricht der Weisse mit zittrigen Händen
Hängen nur Schilder an mausgrauen Wänden
Auf denen mit Druckschrift geschrieben steht
Dass man jetzt grad von dir dort ein Video dreht
Du wirst dich im Fernseher wiederkennen
Viel nicht verstehen und die Hälfte verpennen
Gelangweiltes Glotzen bei dem so viel geschieht
Wie beim Regenspaziergang im Neubaugebiet
Du hast die Freiheit (im Sinne der Regeln)
Dich zwischen den Grenzen bei null einzupegeln
“Ich” sagte er “rate dir werde wilder”
Geniesse die Mädchen und schreib ihnen Bilder
In knallroten Lettern und hausgroß ihr Name
Die Welt ist zu klein für Poesie und Reklame
Lasst uns als Dichter durch Steinwüsten laufen
Die Farben dazu gibt’s im Baumarkt zu kaufen
Ihr habt die Mauern und wir einen Traum
We gonna buy this place an burn it down
Beim Dreh dieses Videos habe ich ein FDP Wahlplakat mit einem Bild der offenkundig unbeliebtesten Frau der Welt geschenkt bekommen, das nun die Innenseite meines Mülleimers schmückt.
Die SZ veranstaltet einen Wettbewerb für politische Texte. Ich mache mit.