Uninspirierend

Februar 27th, 2009

Wenn man mit einer Gruppe schutzbefohlener Kinder im Alter von 11 bis 15
Jahren im Rahmen einer Schreibwerkstatt in die Schweinfurter Innenstadt geht
um sich dort von Trubel und Buhei zu kleinen Geschichten inspirieren zu
lassen, mit offenen Augen durch die Gegend läuft, schließlich vor zwei
straßenmittig an einem Kanten Brot pickenden Tauben verweilt, sich verträumt
für die beiden Gesellen eine Biographie ausdenkt, eine mit ewiger Liebe
und langen Flügen mit den gemeinsamen Kindern über blühende Landschaften,
dann ist man doch ganz ausserordentlich überrascht, wenn dann ein Taxi eine
der beiden Tauben mit einem lauten Knacken überfährt, öffnet und auf der
Straße verteilt, aber grade noch soviel Taube heile lässt, dass diese
versucht vom eigenen Schlachtfeld zu entflattern während die andere Taube
sich am unverhofft offenliegenden Mageninhalt des Partners labt.
Fazit: Ein einzelner Mann kann nur zwei jungen Menschen die Augen zuhalten. Der Rest
lacht sich kaputt.

Videodreh

Februar 26th, 2009

Heute habe ich den ganzen Tag lang Poetry Clip für “Viva La Penetration” gemacht. Mit zwei hervorragenden Kollegen und Freunden. Den einen, Hendrik, kennt man schon als Kameramann der SMAAT-Videos.

Der andere ist Wolf Hogekamp. Der wusste schon vor 20 Jahren Bescheid. Kann man hier sehen:

Viel Spass damit. Und Spass auch morgen beim Slam in MR!

Jeck

Februar 23rd, 2009

Weil ich herausfinden wollte, ob ich heute noch so viel Freude an Karnevals-Umzügen habe wie in meiner Kindheit, stellte ich mich an den Strassenrand einer unlängst vollzogenen Parade. Ein Bonbon fiel vor meine Füße. Sofort stürzten sich Kinder darauf doch ich konnte mich behaupten und betrachtete nachdenklich die Süßigkeit in meinen Händen. War der Geschmack der Beute so süß und befriedigend wie früher? Ich packte das Bonbon aus und nahm es in dem Mund. Kein schönes Gefühl. Die Oberfläche war rau und der Geschmack chemisch. Kein vergleich zu meinen früheren Empfindungen. Ich wickelte den nassen Kloben wieder in das Papier und legte ihn gut sichtbar vor mich auf den Boden. Ein Kind hob es auf und lief damit davon. Es wird damit sicherlich mehr Spass haben als ich.

Februar 21st, 2009

Dass ich seit ich ein kleines Mädchen bin in Ken Yamamoto und Jens Jekewitz verliebt bin weiß ja nicht nur mein Tagebuch. Aber was sich die beiden MCs des Mainzer Poetry Slams als Preis für den Sieger ausgedacht haben sprengt die Grenzen der Lieblichkeit. Eine besprechbare Glückwunschkarte, mit der der Applaus von über 350 Leuten aufgenommen und mir mit nach Hause gegeben wurde. Hier das Aufnahmeprozedere:

Dank an den überaus zuckrigen Nico Semsrott, das Rettungspony meiner Lawinengefühle.

Offener Workshop

Februar 19th, 2009

Wer bei einem Workshop von mir teilnehmen will, der hat in nächster Zeit folgende Möglichkeiten dazu:

Workshop für das Jugendbildungswerk Giessen immer Sonntags, 01.03.2009, 07.03.2009, 15.03.2009 22.03.2009

Workshop während der Sommerakademie Marburg vom 20.07. 2009 bis zum 24.07.2009

Bis bald hoffentlich!

Witzvariation nach Sebastian 23

Februar 19th, 2009

Variation auf den Witz “Habe letztens bei den Weight Watchers angerufen. Hat aber keiner abgenommen”:

Habe letztens bei der Lichtgeschwindigkeit angerufen. War aber nicht erreichbar.

Sich poetisch beschweren

Februar 17th, 2009

Es ist schon wieder viertel vor Nacht
Und mein Wecker klingelt um sieben
Mich dräut ihre Musik ist schon wieder wach
Oder seit gestern wach geblieben

Schlafen Sie wohl aber denken sie dran
Sie werden mich nie wieder sehen
Ich stech Ihnen nämlich die Augen aus
Damit wir uns richtig verstehen

Ach wo ich schon da bin, wärn’ Sie so nett
Und liehen mir ein Liter Zucker?
Dann mach ihr mir nämlich noch einen Tee
Sie dämlicher Motherfucker

Besorgniserregend

Februar 14th, 2009

Wie schlecht es um die hessische SPD wirklich steht wurde mir bei einem Anruf in der Parteizentrale bewusst. Anrufbeantworter:

“Willkommen bei der SPD Hessen. Leider sind wir im Moment nicht in der Lage an das Telefon zu gehen.”

Seide in Aussicht

Februar 12th, 2009

Der Frühling kommt in einem Intercity

Am Bahnhof nehmen wir ihn in Empfang

Du die Flasche Sekt und ich Konfetti

Schön dass du wieder da bist, alter Mann

Im Garten explodieren mir die Knospen

Ein Vogel pfeifft den neuen Tag herbei

Der Streusalzhändler könnt schon wieder kotzen

Ich brat der Amsel lecker Spiegelei

Das Ausmass seines herrlichen Aromas:

Die Menschen atmen durch und durch befreit

Draussen tanzen Kinder und Uromas

Und du trägst dieses wunderschöne Kleid

Ich dreh durch wie die Kaffeemühle

Ich hab so schöne Kussgefühle

Gib mir deine Moleküle

Ich hab so schöne Kussgefühle

Intermezzo: Die Bunt-Dommel

Rittipä tulüp tulüp schip dü dü

Susi susi susi prill klalop

Tiftä tiftä ritsch palim tritatü

Füpfüpfüpfüpfüp plop

Münster

Februar 10th, 2009

Münster war klasse. Hinter jeder Ecke wartete die nächste schöne Überraschung. Auf einmal steht da Sebastian 23 im Zug, dann ist dort Peter Parkster, ach, ist das nicht Bleu? Und da! Anke Fuchs und Florian Cieslik. Und natürlich die ganze sweete Münster Posse. Plus Tobi Kunze! Als wir da so saßen, ja, da musste ich schon ein wenig weinen vor Freude. In die Hose.

Tobi Kunze hat einen Protagonisten aus meinem Text “Waschsaloon” gemalt:

…Griff so ruhig wie in Slow Motion

Nicht nach der Ringelblumenlotion

Sondern nach den zwei Kanonen

Dem Schwarzpulver und den Patronen

Dem Wurfmesser (besonders scharf)

Zog die Sicherung und warf

In den Saloon zwei Handgranaten

Drei Sekunden banges Warten…”

Nun sitze ich in einem Restaurant in München, habe einen Schweinebraten gegessen, trinke Kaffe und bereite mich auf das Castig morgen vor. Das Casting? Mehr dazu später.

Bleibt gesund

Lars